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Wenn die Hände das Sprechen übernehmen
Im Foyer des Kölner Künstler Theaters an der Stammstraße wird heftig gestikuliert. Nur vereinzelt ist Gemurmel zu hören, manchmal eine Art Glucksen. Ungeduldige Kinder auf der einen, beruhigende Erwachsene auf der anderen Seite, stehen vor der noch verschlossenen Tür des kleinen Theatersaals. Sie alle sind gekommen, um die Premiere des Märchens „Frau Holle“ zu sehen. Für viele der kleinen Besucher ist es das erste Mal, dass sie ein Theaterstück sehen und vor allem verstehen können. So wie der kleine Arne, der mit seiner Familie extra aus Dortmund gekommen ist. „Bei uns gibt es überhaupt kein Theater für Gehörlose“ sagt seine Mutter Karen Schulz und sie ist schon ganz gespannt, wie es ihm gefallen wird. Arne war noch nie im Theater.
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Zeichen für „lecker“ braucht keine Erklärung
Inklusion erobert nicht nur die Schulen. Am Sonntag hat das gemeinsame Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung auch ins Gütersloher Theater Einzug gehalten.
Das Kölner Ensemble „deaf5“ (die gehörlosen Fünf) zeigte auf Initiative des „Netzwerks Hörgeschädigte“ im Kreis Gütersloh das Stück „Fundevogel“ . Erzählt wurde das Märchen in Gebärden- und Lautsprache – ein Erlebnis nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsen.
Klar verständlich – ohne Worte
Gehörlosentheater deaf5 spielt FundevogelGütersloh.Die Pantomime kommt schon immer ohne gesprochenes Wort aus. Und ein neuer Stummfilm „The Artist“, sorgt gerade international für Aufsehen. Jetzt zeigt die Kölner Truppe deaf5, dass man auch ohne viele Worte Theater spielen – und das Publikum es verstehen – kann. Im Theatersaal führte sie unter Regie von Monika Hilz das Märchen „Fundevogel“ der Gebrüder Grimm in Gebärdensprache auf.
Theatergruppe „deaf5“ führt Märchen auf – für Gehörlose und Hörende
Die Theatergruppe besteht seit vier Jahren. Die Mitglieder sind Amateurschauspieler, die sich der Theaterarbeit mit großer Leidenschaft widmen. Ihr bisher größtes Projekt war die Aufführung des Märchens „Fundevogel“ nach den Gebrüdern Grimm, das im Februar 2010 im Kölner Comedia Theater Premiere hatte. „Fundevogel ist ein Teil des Projekts „Einmal Prinz zu sein . auch gehörlose Kinder brauchen Märchen“, das der Verein pur pur Kultur e.V. im August 2009 ins leben gerufen hat.
Ganzer Artikel von Marion Leuter Zeitschrift Selbsthilfe 2/2011
Alle Kinder brauchen Märchen…
und ALLE Kinder brauchen Theater – in ihrer Sprache!
In der Comedia Colonia, im so genannten Roten Saal eines Kölner Theaters, wurde am 7. und 8. Februar 2010 das Gebrüder-Grimms-Märchen „Fundevogel“ aufgeführt. Die Rollen wurden von den SchauspieleInnen des Gehörlosentheaters „deaf5“ übernommen. Sie zeigten, wie unterhaltsam Gebärdensprache auf der Bühne ist. Regisseurin Monika Hilz erklärte sich dazu bereit uns ein Interview zu geben.
GebärdenSache (GS): Frau Hilz, am 7. Februar 2010 feierte das Märchen „FUNDEVOGEL“
von den Gebrüdern Grimm an der Comedia Colonia Premiere. Stars des Stücks sind die gehörlosen Ensemblemitglieder von „deaf5“. Sie selbst sind hörend. Was hat sie dazu gebracht ein Märchen mit gehörlosen Schauspielern auf die Bühne zu bringen? Wie kam es dazu?Monika Hilz: Vor 9 Jahren wurde mein Neffe Vater einer gehörlosen Tochter. (Vielleicht kennen sie die Dokumentation „Wir sehen voneinander“ von Lilo Mangelsdorf. Die Tochter, Selina, ist darin die Hauptperson.) Ich hatte bis dahin keine Berührung mit gehörlosen Menschen und sah nach und nach, welch schwierige Bedingungen in Deutschland herrschen. Wenn man z.B. die Bildung nimmt, auch das Fehlen der Gebärdensprache in den Schulen. Ich beschäftigte mich sehr intensiv mit dem Thema und dachte nach, wo ich meinen Anteil für eine positive Entwicklung leisten kann. Weil ich Theaterpädagogin bin, lag es für mich nahe mit Theater zu beginnen….
Ganzes Interview lesen:
[Artikel in Gebärden-Sache, Österreich, Jahrgang 62, 1/2010 – PDF]
Gebrüder Grimm lieferten die Vorlage für FUNDEVOGEL
Das Gehörlosentheater deaf5 feierte am 07.02.2010 mit dem Theaterstück eine erfolgreiche Premiere im Comedia-Theater, Köln. Der rote Theatersaal des Comedia-Theaters war mit knapp 300 Zuschauern voll besetzt.Das Publikum bestand etwa zu zwei Dritteln aus gehörlosen Menschen, viele Eltern mit ihren Kindern. Durch die vorhandene Induktionsschleife konnten auch schwerhörige Menschen an der Theatervorstellung teilhaben.
Schon vor der Vorstellung konnten sich die Besucher in die Märchenwelt entführen lassen. Die Bühne war in faszinierende Farben getaucht. Ein altes Holzhaus mit kleinen Fenstern war zu sehen, vor der Tür ein Tisch und Bänke, ein Besen, Wassereimer und eine Truhe, auf der eine Puppe lag. Links und rechts auf großen Leinwänden gemalt, ein Wald, der fast echt aussah. All das stammte aus der Hand des Bühnenbildners und Lichtdesigners Bernd Hermanns. Regine Bree entwickelte und nähte die Kostüme, die mit dem Bühnenbild eine fantastische Einheit bildeten…..
[Bericht im Deaf-Lifistyle-Magazin Life InSight Nr. 29, März 2010 – PDF]
Ein Märchen ohne Worte
Das Theater deaf 5 begeistert mit dem Märchen Fundevogel im Comedia Theater – von Christian LeinweberInnenstadt. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen, führt die Theatergruppe deaf5 auf der Bühne des Comedia-Theaters das grimmsche Märchen Fundevogel auf. Die fünf Schauspieler des Ensembles sind gehörlos (deaf5 heißt übersetzt „Die gehörlosen fünf“), so wie viele der rund 300 Kinder und Erwachsenen, die zur ausverkauften Premierenvorstellung gekommen sind…“
„ Das Märchen samt seiner Moral – niemals aufgeben – wird von den Darstellern eindringlich umgesetzt. Mit kraftvoller Gestik, ausdrucksstarker Mimik und Gebärdensprache. Damit auch die hörenden Zuschauer der Handlung genau folgen können, werden die Dialoge von fünf am Rande sitzenden Sprechern vorgelesen.“
Ein Märchen für gehörlose Kinder
Fundevogel – Monika Hilz inszeniert mit dem Ensemble „deaf5“
die Erzählung nach den Gebrüdern Grimm.„Halt Ingrid, halt. Du musst dem Publikum zeigen, wie sehr der „Fundevogel“ stinkt, ruft Regisseurin Monika Hilz ihrer Schauspielerin zu. Doch Ingrid reagiert erst, als Hilz mit den Händen in ihre Richtung wedelt. Ingrid ist gehörlos, wie auch ihre vier Kollegen von der Theatergruppe „deaf5“ (übersetzt heißt das „Die gehörlosen fünf“)….[ ]
Ganz ohne Worte
Das Gehörlosentheater „deaf5“ spielt das Märchen „Fundevogel“ der Gebrüder Grimm.Mit grimmigem Gesicht rührt die Köchin in einem Suppentopf. Sie ist verärgert, denn sie will den kleinen Jungen „Fundevogel“ kochen. Doch der ist mit Lenchen auf der Flucht, wo die beiden viele Abenteuer erleben. Ingrid Degwitz spielt die Köchin. Gefühle durch Gestik, Mimik und Augen auszudrücken ist für sie ganz normal. Es ist ein Teil ihrer Sprache, ihre Art neben der Gebärdensprache mit Ihrer Umwelt, die nicht die Gebärden- und Lautsprache beherrscht, zu kommunizieren…[ ]
Ein Märchen ohne Worte erzählt
Theatergruppe „deaf5“ studiert Stück für gehörlose Kinder ein.Auf einer improvisierten Bühne in Ehrenfeld proben drei Frauen und zwei Männer eine Szene für ihr neues Theaterstück. Kein Wort ist zu hören. Doch obwohl es im Raum nahezu still ist, führen die Schauspieler eine lebhafte Unterhaltung – allein mit unzähligen aufeinander folgenden Handzeichen, mit ihrer Körpersprache und der Mimik, denn sie benutzen die Gebärdensprache…[ ]
Selbstbewusst auch ohne Worte – Gehörlose rufen zum Protest auf.
Die Botschaft war klar, auch wenn kein Wort fiel im Kardinal-Frings-Saal im Kölner Rathaus. „Wir Gehörlose sind selbständige, selbstbewusste Menschen, die kein Mitleid brauchen“…[ ]
Gehörlosen Kulturtage: Theater, Trommeln und Luftballons für die Schwingungen auf dem Roncalliplatz
Mitten auf dem Roncalliplatz wartete eine große Gruppe Menschen, die sich alle in Gebärdensprache unterhielten. Sie warteten auf den Warm-up-Act der Gehörlosen Tage. „deaf 5 theatre“ – ein Gehörlosen Theater aus Köln und Bergisch-Gladbach und „Maracatu Colonia“, eine Kölner Sambagruppe. Die bemühte sich, so laut wie möglich zu spielen. Die Veranstaltung stand im Rahmen der 4. Deutschen Kulturtage der Gehörlosen, die heute beginnen….[ ]